Fallende Immobilienpreise?

house-gf3e8e8bd5_1920/Pixabay

Im letzten Blog haben wir schon von den rasant gestiegenen Zinsen berichtet. Das Phänomen, dass die Baukreditzinsen steigen, jedoch der Anlagezins für Sparer niedrig geblieben ist, sei noch einmal kurz erwähnt:

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen bisher noch nicht erhöht, sodass auch der Zinsmarkt für Anlagen noch nicht gestiegen ist. Stattdessen haben sich die Konditionen auf dem Anleihemarkt für Pfandbriefe erhöht, wodurch die massive Steigerung der Kreditzinsen für Immobilien zu erklären ist. Außerdem ist ein Anstieg der Zinsen bei den Zentralbanken nun auch tatsächlich in Aussicht gestellt.

Welche Folgen können abgeleitet werden?

Die Kreditzinsen für Immobilien sind ca. 2% höher als noch vor einigen Monaten. Das führt dazu, dass bei einem Darlehen von 400.000 Euro eine monatliche Mehrbelastung von ca. 667 Euro durch den höheren Zins entsteht.

Meiner Einschätzung nach muss sich eine solch drastische Entwicklung auf die Immobilienpreise auswirken. Natürlich können sich einkommensstarke Käufer Immobilien in besonderen und teuren Lagen weiterhin leisten, jedoch sollte der Durchschnittspreis, zumindest ein wenig, zurückgehen. Da sich die Preise im letzten Jahr allein um 5 – 15% erhöht haben, kann man diesen Aufschlag als Käufer aktuell mit guten Chancen nach unten handeln.
Richtig ist allerdings auch, dass sich die Kaufpreise nicht in dem Maße nach unten entwickeln werden, dass sie den Zinsanstieg auf der Kostenebene kompensieren.

Wir beobachten, dass die monatlichen Annuitätenraten (also die mtl. Kreditrate aus Zins und Tilgung) ca. 30 – 50% über den Werten liegen, die wir aus dem letzten Jahr kennen. Die Preise für Immobilien werden aller Voraussicht nicht mehr als 20% fallenkönnen, denn vor allem Bau-Rohstoffpreise, Wohnungsknappheit und gesetzliche Vorgaben für energetische Maßnahmen lassen unseres Erachtens keine weiteren Preisnachlässe zu.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Der rasante Anstieg der Immobilienwerte scheint zunächst erstmal zum Erliegen zu kommen. Dennoch können auch Mieter in nächster Zeit verstärkt von Mietpreiserhöhungen betroffen sein, es sei denn, der Staat will weiterhin verstärkt den freien Markt mit Mietpreisbremsen u.ä. beeinflussen.

Zum Thema Immobilien und Zinsen können Sie am 16.06.2022 im Rahmen unserer Vortragsreihe mehr erfahren. Melden Sie sich jetzt noch bis zum 09.06.2022 per Mail an!

Facebook
Twitter
LinkedIn

Letzte Beiträge

Allgemein

Warum es sinnvoll ist, für Maklerleistungen auch Honorare zu zahlen

Von einer Versicherung erwartet ihre Kundschaft vor allem eine feste Absicherung und ein wechselseitiges Vertrauen. Deshalb entscheiden sich viele Menschen im Suchprozess für jemanden, der sie unabhängig berät, den Überblick behält und im Fall der Fälle für sie da ist.

In meiner Erfahrung werden wir jedoch immer häufiger proaktiv gefragt, was die Beratung kosten wird, weil die Erkenntnis wächst, dass Dienstleistung – besonders hochwertige – etwas kostet, kosten darf und vielleicht auch kosten muss. Gleichzeitig ist unklar: wofür genau muss oder soll ich zahlen? Und warum soll ich für den Makler zusätzlich ein Honorar zahlen – er bekommt doch schon Courtagen?

Weiterlesen »
Altersvorsorge

Riester – Der gläserne Tresor         

Wer einen Riester-Vertrag in der Vergangenheit abgeschlossen hat, hat damit in der Regel die Absicht verfolgt, die eigene Altersvorsorge aufzubessern.
In dem Glauben für den Lebensabend vorzusorgen fließt monatlich, regelmäßig ein fester Betrag (max. 163,–) in den Vertrag. Im Mai jeden Jahres kommt dann noch die staatliche Zulage dazu. Doch funktioniert das auch wirklich so?

Weiterlesen »